Flugangst? – Kleine Madame doch nicht!
Zwei Taschen, zwei Koffer, Madame, ihr Kinderwagen, der Herr und ich – Gipsy Travel unlimited – auf dem Weg nach Berlin.
Voll bepackt stehen wir in der Reihe vor dem Security Check. Fragen über Fragen geistern durch meinen Kopf. Wie macht man das mit Baby eigentlich alles? Ganz cool bewegen wir uns in der Schlange vorwärts, ich möchte mir ja nichts anmerken lassen, bin ich ja sonst doch ein erprobter Reisender. Die Sachen liegen alle auf dem Förderband auf dem Weg zum Scanner. Der Herr hat mit Madame am Arm den Scanner längst passiert, stehe ich da wie bestellt und nicht abgeholt. Hilflos mit dem Kinderwagen. Zu groß für den Gepäcksscanner. Was soll ich damit jetzt machen? Alles ganz easy: Der Wagen wird vorbei geschoben und per Hand überprüft. Hätte ich mir eigentlich denken können.
Die Zeit des Wartens vergeht wie im Flug. Ehe wir uns versehen sitzen wir schon im Flugzeug. Madame auf meinem Schoß. Ich bekomme den Babygurt überreicht und werde gefragt ob ich mich damit auskenne. Lässig probiere ich meine Nervosität zu überspielen – Ja klar kenne ich mich aus. Schließlich möchte ich mich nicht als unerfahren outen, jettet heutzutage ja jede zweite Instagram-Mama mit Neugeborenem um die Welt.
Anschnallen schaffen wir. Der Herr bewahrt kühlen Kopf und installiert fachmännisch den Gurt. Und jetzt? Was, wenn Madame zu schreien beginnt? .Beim Start und bei der Landung soll man stillen, habe ich gelesen. Aber ehrlich gesagt, es ist mir ein Rätsel wie. Madame ist doch festgezurrt auf meinem Schoß. Ein Anflug von Panik macht sich breit. Und was, wenn Madame zu Schreien beginnt? Es gibt es ja nichts nervigeres, als ein schreiendes Kind im Flugzeug.
Das Flugzeug setzt sich in Bewegung. Es ist so laut, dass man sich nicht einmal beim Reden versteht. Propeller sei Dank! Alle Ängste sind unbegründet – auch das Stillen funktioniert wunderbar. Madame ist trotz Gurt ziemlich beweglich. ich schaffe es sie so zu drehen, dass sie bequem trinken kann. Das macht sie dann auch mit Genuss. Und schläft ein. Ich bin erleichtert.
Angekommen in Berlin – Madame ist hellwach und sitzt vergnügt im Kinderwagen. Der Herr und ich mühen uns ab. Bugsieren die beiden Koffer, die zwei Taschen (wir haben soviel Gepäck als würden wir auswandern) und den Kinderwagen in den überfüllten Bus. Wir sind top motiviert. In der U-Bahnstation dann die erste Ernüchterung: Es gibt keinen Lift. Wir müssen alles, inklusive Madame, die wie eine Kaiserin in ihrer Sänfte sitzt, die Stiegen nach unten tragen. Schön muss so ein Kinderleben schon sein.
Wir schlafen bei einer guten Freundin. Die wohnt im dritten Stock. Der Eingangsbereich ist zu klein, um den Kinderwagen dort stehen zu lassen. Also wieder Sack und Pack drei Stockwerke nach oben tragen. Fitnessstudio brauchen wir die nächsten Tage keines.
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