Es muss nicht immer teuer sein
Lange habe ich mich gefürchtet. Mich nicht drüber getraut, liest man doch überall immer wieder Horrorgeschichten. Horrorgeschichten von den Billigwindeln, die nichts aushalten. Angemacht bis hin zum Genick. Waschelnass der Pyjama.
Da stehe ich neulich an der Kasse und plötzlich überkommt es mich. Ein Anflug von Mut. Jetzt oder nie. Mit Sack und Pack hetze ich zurück um eine Packung der billigen Windeln mitzunehmen.
Zuhause werden die auch gleich dem Test auf Herz und Nieren unterzogen – Madame muss nämlich gewickelt werden. Madame eine Windel in den Händen, ich eine andere. Lustiges Bild. Beide inspizieren wir den Neuzugang. Fühlt sich aufs Erste nicht viel anders an. Gar nicht, um genau zu sein. Auch da habe ich mir anderes erwartet. Aussehen tun sie auch ganz nett. Abgesehen davon, dass ich weiße Windeln bevorzugen würde. Gibt’s aber nicht. Madame gluckst fröhlich vor sich hin. Sie scheint ihr zu gefallen. Mama auch.
Auch beim Spielen gibt es keine Beeinträchtigungen. Madame spielt quietschvergnügt vor sich hin. Dreht sich von der Einen auf die andere Seite und wieder zurück. Und das, was in der Windel drinnen bleiben soll, bleibt drinnen. Gut so.
Am nächsten Morgen, nach einer strampelreichen Nacht, ist meine Angst wieder da. Hat die Windel dicht gehalten, oder muss der Pyjama eine Runde in der Waschmaschine mit fahren. Die Erleichterung ist groß. Madames Pyjama ist trocken. Nicht mehr und nicht weniger, als bei den teuren Windeln. Und Madame, die ist ausgeschlafen und vergnügt. Test bestanden!
Wir sind bis heute bei den billigen Windeln geblieben. Die Qualität überzeugt. Über die Farben lässt es sich immer streiten. Ob mehr Chemie drinnen ist weiß ich nicht. Und wenns Mal wirklich hart auf hart kommt, dann ist eine portable Badewanne, das, was man wirklich braucht. Da kann auch keine noch so teure Windel helfen!
Leave a reply