Schwanger 2.0 – Die ersten drei Monate
Und dann ist mir plötzlich so schlecht. Richtig übel. Ich kann es gar nicht einordnen. Ich habe null Plan woher es kommt. Von Magen-Darm Virus bis hin zu einfach zu viel gegessen ist alles möglich. Nur es hört nicht auf. Bis sich der Verdacht erhärtet. Könnte es tatsächlich sein? Und ja – in der Tat: Wir sind schwanger!
Ich bin erleichtert. Und verunsichert. Beides zu gleich. Erleichtert, da es nichts Ernsthaftes oder Nerviges wie etwa ein Magen-Darm-Virus oder dergleichen ist. Verunsichert, weil – nun ja – Kind Nummer zwei ist auf dem Weg. Nicht, dass es keine freudigen Nachrichten wären – Nein, ganz im Gegenteil. Aber trotzdem. Verunsicherung ist da. Fragen tauchen auf. Viele Fragen. Wie wird das dann wohl mit zwei Kindern werden? Wie wird Madame darauf reagieren? Jetzt stehen nämlich wieder einmal Veränderungen ins Haus. Große Veränderungen.
Doch diese Verunsicherung ist schnell verschwunden. Zum Glück. Freude macht sich breit. Riesengroße Vorfreude. Nur leider gibt es etwas, das diese trübt: Die Übelkeit, die immer noch da ist. Stärker als zuvor. Stärker als je zuvor. Und damit untertreibe ich nicht, kann ich mich an die Anfangszeit mit Madame im Bauch nämlich noch sehr gut erinnern. Mir ist so übel, dass ich kaum schaffe etwas zu essen. Nicht einmal meinen heißgeliebten Kaffee will ich auch nur riechen. Und wenn ich es dann doch einmal zustande bringe, dann bleibt nicht viel davon drinnen. Leider. Einzelheiten möchte ich euch an dieser Stelle ersparen. Das einzige, was geht, sind Salzbrezeln oder saure Gummibären. Interessant.
Dazu kommt noch ein Schwindelgefühl der Extraklasse. Ich schaffe es kaum 50 Meter am Stück zurück zu legen, ohne dass mir schwarz vor Augen wird. Ohne dass ich eine Pause einlegen muss. Ich lege so gut wie alle Wege ausschließlich mit der Straßenbahn zurück. Das Fahrrad kann ich nicht einmal anschauen. Alte Omi lässt grüßen, oder so ähnlich.
Und als wäre das nicht schon genug, gesellt sich die liebe Müdigkeit auch noch dazu. Eine bleierne Müdigkeit. So dass ich am liebsten den ganzen Tag schlafen würde. Nur das geht leider nicht. Da gibt es ja noch Madame. Und die Uni. Und die Arbeit. Also Augen auf und durchbeißen. Hilft ja alles nichts. Ich kann mich wirklich glücklich schätzen, dass der liebe Herr mir so sehr den Rücken stärkt. Mir Madame so oft es geht abnimmt. Vielen Dank dafür! Aber auch diese Phase wird vergehen. Mir wäre nur lieber etwas früher, als spät.
Und dann ist sie es tatsächlich. Nach gut drei Monaten ist sie vorbei. Die Müdigkeit. Und auch die Übelkeit macht dem Appetit langsam wieder Platz. Damit einher geht mein natürlicher Bewegungsdrang. Langsam aber sicher kommt alles wieder. Ich bin so froh. Die Lebensqualität ist wieder da.
Man sieht noch gar nichts. Soviel zum Mythos (vor dem ich, zugegeben, schon ein bisschen Angst hatte), dass der Bauch beim zweiten Mal viel schneller wächst. Ich spüre auch noch Nichts. Kein Kind. Keine Spannende Haut. Gar nichts. Dazu ist es aber noch ein bisschen zu früh. Ich bin aber schon sehr gespannt, wann es das erste Mal soweit sein wird. Madame hat nämlich erst spät auf sich aufmerksam gemacht.
Wie oben schon erwähnt, saure Gummibärchen und Salzbrezeln. Dazu auch noch Extrawurst und Mineralwasser. Das gibt’s sonst so gut wie nie. Schon komisch.
Wissen wir noch nicht. Der Herr und ich glauben aber beide, dass es diesmal ein Bub wird. Wir werden sehen, denn beim ersten Mal uns unsere Intention schon mal nicht im Stich gelassen.
Es ist noch alles beim Alten. Ich habe eher ab, als zugenommen. Einseitige Mangelernährung sei Dank.
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