3 Tage Mama-Auszeit in Kopenhagen
Mama sitzt im Flugzeug. Ganz alleine. Ohne Madame. Ohne den Herren. Ohne sonst wen, den sie kennt. Mama ist nämlich unterwegs nach Kopenhagen. Und das ganz alleine.
Lange habe ich überlegt, ob ich das wirklich machen soll. So ganz alleine weg fliegen. Ich bin nämlich zu einem Event eingeladen. Das nun mal in Dänemark statt findet. Quasi Urlaub. Fragen geistern durch meinen Kopf: Wie wird das ohne Madame sein? Habe ich doch noch nie mehr als eine Nacht ohne sie verbracht. Und dann auch noch so ‚weit‘ weg. Schon irgendwie doof, meine Gedanken. Oder? Der Herr bestärkt mich in meiner Entscheidung. Zum Glück. Aber eigentlich muss man ja sowieso alles ausprobieren.
Der Vortag der Abreise kommt. Mir wird mulmig. War meine Entscheidung doch die Falsche? Ich bin unsicher. Kann mein Bauchgefühl nicht zuordnen. Ich bestehe darauf dass Madame bei uns im Bett schläft. Lasse es mir nicht nehmen mit ihr in den Schlaf zu kuscheln. Denn was, wenn etwas passiert? Dummer Gedanke. Ich weiß. Aber mich beruhigt es, ihren Geruch noch einmal tief zu inhalieren.
Tja und ehe ich mich versehe sitze ich am nächsten Tag auch schon im Flieger. Und fühle mich irgendwie alleine. Mal abgesehen von den vielen anderen Passagieren um mich herum. Doch lange Zeit um darüber nachzudenken bleibt mir nicht. Zum Glück. ich brauche nämlich nicht lange, um in einen tiefen traumlosen Schlaf zu sinken. Einmal umsteigen in Berlin und schon bin ich da. Angekommen im Norden. Angekommen in Kopenhagen. Das Abenteuer kann beginnen.
Nach dem Ankommen im Hotel, inklusive Gepäckabladen und Frischmachen, mache ich mich gleich auf. Auf um Kopenhagen zu erkunden. Und das geht am besten mit dem Fahrrad.Ohne Ziel fahre ich los. Schaue wo es mich hin verschlägt. Meine Gedanken an zu Hause sind wie weggeblasen. Viel zu spannend ist alles, was ich so zu sehen bekomme. So lande ich in Nørrebro. Einem sehr hippen Stadtviertel von Kopenhagen. Und dort dann – wie kann es bei mir anders sein? – muss ich direkt in einen Supermarkt. Man muss nämlich wissen: Ich bin bekennender Supermarkt-Tourist. Für mich gibt es nichts Besseres, als in einem anderem Land durch Supermärkte zu streifen. Einfach nur um die fremden Produkte zu begutachten. Vielleicht ein paar davon zu kaufen. So könnte ich Stunden verbringen. Ich liebe es.
Aber aus Stunden wird dann doch nichts. Am Abend steht nämlich noch ein Abendessen zum Kennenlernen der anderen Blogger auf dem Programm. Und heimradeln muss ich ja auch noch. Dazu muss Zeit eingeplant werden. Da ich in Wirklichkeit keinen Plan habe, wo ich gerade bin und wie lange ich zurück brauche, sollte ich mich auf den Weg machen. Das was mir auch am Rückweg auffällt ist zum einen wie sauber die ganze Stadt doch ist. Es liegt nicht ein Papierfetzen oder sonstiger Müll auf der Straße herum. Richtig toll. Zum anderen fallen mir die vielen fahrradfahrenden Menschen auf. Egal in welchem Alter. Egal ob männlich oder weiblich. Ganz besonders stechen mir die ins Auge, die mit ihren Lastenfahrrädern ihre Kinder transportieren. Ein tolle Idee. Ich bin begeistert. Das sollt es bei uns auch viel mehr geben.
Am Abend im Bett ist sie dann auf einmal da. Die Zeit zum Nachdenken. Ich fühle mich einsam. Schade, dass ich meine Erlebnisse nicht mit meinen Liebsten teilen kann. Madame, mein Travelbuddy, fehlt mir sehr. Genauso wie der Herr. Am aller liebsten hätte ich sie jetzt bei mir. Um das Erlebte noch einmal zu teilen. Um Pläne zu schmieden. Und vor allem um zu kuscheln. Zum Glück dauern diese Gedanken nicht lange an. Ich bin nämlich so fertig, dass ich quasi sofort (das passiert nicht oft) einschlafe. Aber es gibt definitiv auch Vorteile am Allein-Sein: Man kann tun und lassen was man will. Ohne auf jemanden anderen Rücksicht zu nehmen. Es muss niemand von mir ins Bett gebracht werden. Und schlafen kann ich auch so lang wie ich will.
Am nächsten Tag gibt’s volles Programm. Eine geführte Fahrradtour durch die City steht an. Ich freue mich schon wie ein kleines Kind darauf, denn das klassische Sightseeing gehört ja auch irgendwie dazu. Vor allem, wenn man in einer Stadt noch nie war. Also rauf aufs Fahrrad und nichts wie los. Vorbei an super schönen Häusern und Straßen und hinein in die Stadt. Es macht riesigen Spaß die Stadt so zu erkunden. Man kommt so an Orten vorbei, die man sonst nicht sieht. Das gefällt mir. Am Nachmittag habe ich dann wieder Zeit für mich. Ich lasse mich wieder ohne Ziel treiben. Das gefällt mir. Das ist genau nach meinem Geschmack. Ich genieße es einfach nur da zu sitzen, dänische Hotdogs zu essen und Leute zu beobachten. Kopenhagen gefällt mir. Sehr sogar. Ich beschließe innerlich schon mit Madame und dem Herren (und dem kleinen Monsieur) in naher Zukunft wieder zu kommen.
Am nächsten Tag sind sie dann auch auch schon wieder vorbei. Meine Tage in Kopenhagen. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich freue, als ich Madame und den Herrn am Flughafen in Graz in meine Arme schließen kann. Es ist ganz klar: Wiedersehen macht Freude. Auch wenn es irgendwie schon ganz schön war, alleine weg zu sein.
2 Comments
Lisa
Hoffe es hat dir gefallen. Kopenhagen ist klasse, aber was ich auch empfehlen kann sind die Küstenregionen Dänemarks. Ich fahre oft im Sommer mit meinen Freunden hin. Da wir immer größere Gruppen sind buchen wir alle gemeinsam ein Ferienhaus (meistens über https://www.ferienhauser.info/, die haben super Angebote), damit wir alle zusammen unter einem Dach schlafen können. Zusammen Frühstücken und bis spät aufbleiben ist auch super. Kann ich dir echt empfehlen, würde dir vielleicht Spaß machen 🙂
Madame M.
Liebe Lisa!
Vielen Dank für den Tipp. Ich träume schon länger davon an Dänemarks Küste zu fahren -mich fasziniert der Norden' nämlich sehr. Hättest du vielleicht eine Region, die du speziell empfehlen kannst?
Lieben Gruß
Lisa