Bella Italia – Madame macht Kurzurlaub
Und da sind wir schon wieder auf dem Weg. On the road quasi. Diesmal geht es nach Italien. Genauer gesagt nach Jesolo. Und das mit dem Bus. Madame und ich wieder einmal alleine. Denn der Herr hat Prüfungen und muss zu Hause bleiben. Okay, ganz so stimmt das dann auch wieder nicht. Wir haben nämlich die Ehre mit Madame’s Bus-Opa mitfahren zu dürfen. Toll. Aber es geht noch besser: Die Bus-Oma ist auch dabei. Das wird ein Spaß.
Und dann ist er auch schon da. Der Tag der Abreise. Madame kann es kaum erwarten in den Bus zu steigen, war die Tage davor schon so aufgedreht, dass sie abends kaum in den Schlaf finden konnte. Doch endlich ist es so weit. Wir sitzen im Bus. Madame und Ich. Oma und Opa. Und die anderen Mitreisenden. Italien – wir kommen!
Wider erwarten ist Madame super brav. Braucht wenig Beschäftigung und Bespaßung von meiner Seite. Schaut viel aus dem Fenster. Liest Bücher. Isst. Nur an Schlaf ist nicht zu denken. Und das, obwohl sie am Vortag erst um 2230 Uhr ins Bett ist und heute schon um 0500 wieder raus. Es ist alles viel zu spannend. Madame denkt gar nicht daran, dass sie müde sein könnte. Naja, komme ich eben nicht dazu etwas zu lesen (oder besser gesagt ein wenig zu schlafen), aber solange sie nicht grantig ist. Soll mir auch recht sein.
Die Zeit verfliegt gleich so und ehe wir uns versehen sind wir auch schon angekommen. Angekommen im Bella Italia. Das erste (nach dem Einchecken und Essen natürlich) was wir machen müssen – dem Meer einen Besuch abstatten. Madame kann es nämlich kaum mehr erwarten plantschen zu gehen. Mama auch nicht. Darüber hinaus bin ich sehr gespannt, was Madame überhaupt vom Meer hält. Ist der letzte Besuch doch schon einige Zeit her.
Das was mich am meisten überrascht: Madame zeigt überhaupt keine Scheu vor den vielen Meeresbewohnern. Quallen, Fische und Krabben beobachtet sie. Mit großem Interesse. Ganz im Gegenteil zu mir. Ich kann mich noch gut an mich erinnern und muss sagen: ich war (und bin) da definitiv anders. Schaue vor jedem Gang ins Meer, ob da auch ja nirgendwo eine Qualle ersichtlich ist. Hüpfe selbst im Meer am Stand von einem auf das andere Bein um ja keiner Krabbe zu ermöglichen, mich, beziehungsweise meine Zehen, als potenzielle Futterquelle zu sehen. Aber in Madame’s Gegenwart reiße ich mich zusammen. Auch wenn ich manchmal am Liebsten laut losschreien würde. Also wenn mich etwas am Fuß kitzelt. Aber ich möchte Madame’s Neugier definitiv nicht in Angst verwandeln. Das wäre doch viel zu schade.
Auch abseits von Meer und dem vielen leckeren Essen gibt es viel, was das Kinderherz begehrt. Zu viel für meinen Geschmack. Karussells an jeder Ecke und jede Menge Geschäfte mit quietschbunten Spielsachen. Da kann es schon zur Aufgabe werden, Madame ohne Quengeln durchzuschleusen. Zum Glück ist sie meist so erschöpft vom Tag, dass sie sich ohne Protest in den Kinderwagen verfrachten lässt. Gut für uns, so kommen wir doch um einiges entspannter voran. Und nervenschonender.
Und wenn mir dann doch einmal alles zu viel wird, dann gibt’s ja auch noch Oma und Opa. Zum Glück. Denn gemeinsam verreisen ist dann doch ganz schön angenehm. Vor allem für mich. Manchmal gibt es einfach Situationen, wo ich an meine Grenzen stoße. nicht mehr kann. Ich sie am liebsten mal für einen Moment abgeben möchte. Und so kann ich das. Ich muss nicht immer jede Sekunde schauen, was Madame gerade macht, kann auch selbst mal die Augen zu machen und entspannen. Richtig toll.
Mittlerweile sind wir wieder zu Hause. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Es ist nämlich schön, den Herrn und Papa wieder an unserer Seite zu haben. Ein paar Tage mehr am Meer wären jedoch auch noch schön gewesen. Logisch.
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