Geheimrezept für ein wenig Ruhe
Es ist ein ganz normaler Nachmittag. Die Sonne scheint. Es ist heiß. Madame ist von der Tagesmutter abgeholt. Und müde vom vielen Spielen. Mama ist fertig mit der Arbeit. Und auch müde. Das trifft sich gut. So steht einem gemütlichen Abend auf der Couch nichts mehr im Weg. Die Vorfreude ist groß. Zumindest meine.
Zuhause angekommen wirft sich Madame sofort ins Getümmel. Ins Getümmel ihrer Stofftiere und Spielsachen. ‚Eins zu Null für mich‘, denke ich mir und mache es mir auf dem Sofa gemütlich. Beine hochlagern und nichts tun. Das ist mein Plan. Doch leider – wie soll es anders sein – geht mein Plan nicht auf. Wieder einmal. Denn kaum habe ich mich hingesetzt, ist sie auch schon da. Bei mir. Bewegungsfreudig hoch tausend.
Ich versuche zu retten was zu retten ist. Also von meiner wohlverdienten (wie ich meine) Ruhe. Aber alle meine Ablenkungsversuche scheitern. Nichts kann sie mehr begeistern, als auf mir herum zu turnen. Weder ihr neues Spielzeug, noch ihr altes. Nicht einmal malen (mit den sonst verbotenen Stiften) mag sie. Ich bin ratlos. Und Madame die nutzt das schamlos aus. Ich bin jetzt ihr Spielzeug. Mit Begeisterung klettert sie auf meinem Kopf herum. Hüpft auf mir auf und ab, als wäre ich eine Hüpfburg. Ohne Rücksicht auf Verluste. Madame’s Müdigkeit: Wie weg geblasen. Meine Müdigkeit: Größer als je zuvor.
Das habe ich mittlerweile schon oft probiert und es hat immer geklappt. Bei jedem einzelnen Versuch. Ein Wunder. Aber solange es funktioniert… Zwar ist es dann immer Vorbei mit dem Traum des Ausrastens und einfach mal Füße hochlegen für mich, aber etwas Positives hat das Ganze ja auch: Zuhause ist es aufgeräumt und sauber. Und die Wäsche muss auch nicht auf den Zeitpunkt warten, wo Madame schläft und ich noch müder bin. Außerdem bügle ich sowieso gerne. Das kann dann auch entspannend sein. In gewisser Art und Weise.
Zum Selbstausprobieren empfohlen. Definitiv!
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