Eine Autofahrt, die ist lustig…
Auch die Route steht schon längst. Also in meinem Kopf. Der Herr weiß zwar noch nichts davon. Aber egal. Mich beruhigt es wirklich einen Plan zu haben. Einen Plan der folgendermaßen ausschaut: Gemütlich aufwachen und frühstücken. Zwei Stunden fahren. Bewegen und hüpfen, hüpfen, hüpfen. Zwei Stunden mit einer, im Besten Fall, schlafenden Madame fahren. Und dann ist es nicht mehr so lange und wir sind da. Klingt gut, oder? Das alles versteht sich unter der Voraussetzungen, dass uns kein Stau einen Strich durch die Rechnung macht. Aber man kann ja nie wissen…
Und dann ist der Tag der Abreise auch tatsächlich da. Madame ist schon seit sechs Uhr wach. Und mit ihr auch wir. Die Reisenervosität lässt grüßen. Aber das hat ja auch etwas Gutes: Erstens – wir sind früher dort. Zweitens – Madame ist müde und schläft während der Fahrt. Man darf gespannt sein.
Die erste Etappe verläuft gut. Madame ist super gelaunt. Mama und Papa auch. Sie braucht weder Snacks noch Bücher. Die vorbeifahrenden Autos und die vorbeiziehende Landschaft sind scheinbar Beschäftigung genug. Auch mir geht es super. Ich habe nämlich gleich eine bequeme Position gefunden. Eine Position, wo der Bauch nicht zwickt (gar nicht so einfach zu finden). Und das ist Gold wert. Nach einer kurzen Snack- und Bewegungspause bei der Raststation folgt Etappe zwei. Und – man mag es kaum glauben – mein Plan geht auf. Madame schläft tatsächlich ein. Ohne Muh. Und ohne Ma. Ich kann mein Glück kaum fassen. Jetzt gilt es nur noch Meter zu machen. So viele wie möglich. Der Herr gibt sein Bestes.
Nur leider funktioniert das nicht allzu lange. Madame hält nämlich nicht sehr viel vom ausgedehnten Mittagsschläfchen. Wie auch? bei der wenigen Bewegung, die sie heute erst bekommen hat. Und mit dem Aufwachen beginnt das große Jammern. Ihr passt rein gar nichts. Will weder Bücher anschauen, noch etwas essen oder singen. Will rein gar nichts. Beziehungsweise doch: Trampolinspringen. Plantschen. Uns Eis essen. Und das auf der Stelle. Wie sie uns lautstark mitteilt. Ich weiß nicht mehr weiter. Habe keine Lösung parat. Und nerven tut mich das Gejammer auch…
Der Herr am Steuer hält tapfer durch. Ist immer noch guter Dinge. Oder ein guter Schauspieler, der sich nichts anmerken lässt. Ich bin kurz davor zu explodieren. Mein Bauch zwickt vom vielen Zurückdrehen und ich hätte gerne meine Ruhe. Ich bin kurz davor zur Geheimwaffe Tablet zu greifen… Bis der Herr die Lösung parat hat. So einfach aus dem Nichts. Und die heißt Geschichten erzählen. Möglichst lange und spannende. Und tatsächlich, es funktioniert. Madame ist ganz Ohr. Kann gar nicht genug davon bekommen. Die Zeit verfliegt. Wir machen Meter.
Und dann sind wir endlich da. Haben es endlich geschafft. Sind angekommen in Tirol. Nicht zu spät, wie ich meine. Unsere heiseren Stimmen danken es. Mein Bauch auch. Und Madame’s Bewegungsdrang sowieso.
Gelernt habe ich auf der Autofahrt auch etwas: Ja nicht die Nerven wegwerfen und immer kreativ bleiben. So funktioniert es immer noch am Besten.
Hier habe ich nochmal unsere Tipps für lange Autofahrten zusammengefasst:
♥ Snacks, Snacks und nochmal Snacks – oft kann man Madame damit ablenken.
♥ Bücher – und davon nicht zu wenig. Am besten funktioniert immer noch das Lieblingsbuch. Auch komplett neue Bücher sind nicht zu verachten.
♥ Liedertexte aufs Handy speichern – damit man sie immer Parat hat. Bei Madame zur Zeit hoch im Kurs: Dornröschen. Und einen Geheimtipp habe ich auch noch: Die Vogelhochzeit. Das Lied hat nämlich ganze 26 Strophen. Ideal um Meter zu machen und Zeit zu vertreiben.
♥ Pausen einlegen – Optimalerweise an Orten mit integriertem Spielplatz. Denn Bewegung tut allen gut. Und macht müde.
♥ Timing ist alles – Man sollte die Autofahrt so planen, dass man Schlafenszeiten so berücksichtigt, dass sie möglichst während der Fahrt eingehalten werden. hat uns schon öfter den ein oder anderen Nerv erspart.
♥ Geschichten erzählen – Wer kreativ genug ist Geschichten zu erfinden, dann Hut ab. Wir haben zum Schluss schon auf Märchen zurückgegriffen und die leicht abgewandelt, um mehr Spannung rein zu bringen. Hat super geklappt!
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