#wiemadamewohnt – IKEA Kura Hack
Ein Monat vor Weihnachten.
Lange haben wir überlegt. Überlegt was es werden soll. Das Weihnachtsgeschenk für Madame. Die Betonung liegt dabei auf Geschenk. Und nicht Geschenke. Hat Madame im Vorjahr nämlich so viel geschenkt bekommen, dass sie fast ein bisschen überfordert war.
Nur was schenken? Das ist die große Frage. Gefallen soll es Madame schon. Und nützlich sollte es auch ein bisschen sein. Und gut aussehen (Ein Kriterium für mich). Vielleicht also etwas Selbstgemachtes?
Und zum Glück – wir müssen gar nicht lange überlegen – hat der Herr bald eine Idee. Ein Bett soll es werden. Ein richtiges Bett. Eines für große Mädchen. Zum Schlafen. Zum Kuscheln. Zum Spielen. Kurz gesagt: Ein Bett für alle Fälle. Denn aus ihrem Gitterbett ist sie schon so gut wie herausgewachsen. Die große Maus.
Es ist viel zu tun. Denn es soll kein gewöhnliches Bett werden. Sondern ein IKEA Kura Hack wartet darauf umgesetzt zu werden. Es soll nämlich ein Hausbett werden. Und dabei helfen wird uns ein Buch. Ein Buch mit vielen IKEA Hacks. Und – ganz wichtig – deren Anleitungen dazu. Denn so viel Zeit, um so ein Projekt von der Pike auf zu planen, die bleibt uns leider nicht mehr. Mal Abgesehen davon, dass sich im Moment keiner von uns Zweien so etwas selbst ausdenken möchte.
Drei Tage vor Weihnachten.
Also – die Idee ist da. Jetzt muss sie nur noch umgesetzt werden. Nichts leichter als das. Oder? Die Anleitung scheint simpel. Auch die benötigten Materialen halten sich in Grenzen. Alles, was gebraucht wird, ist leicht zu besorgen. Das Kura-Bett gibts bei IKEA. Logisch. Die MDF-Platten (Wir Obertischler mussten erst einmal googeln, was das ist), eine Stichsäge, Schrauben und Lack gibts beim Baumarkt. Und dann muss nur ein bisschen gesägt und geschraubt und lackiert werden und das Bett ist fertig. So zumindest die Theorie.
Klingt einfach? Ist es aber nicht. Wie wir bald feststellen müssen. Denn die Anleitung stimmt nicht wirklich mit den tatsächlichen Maßen des Betts überein. Doch noch ist alles im grünen Bereich. Das Bauchgefühl des Herrn hat sich gerade noch rechtzeitig eingeschaltet. Es ist noch Nichts gekauft. Einen Anruf bei IKEA später sind wir schon schlauer. Haben die richtigen Maße. Die Einkaufsliste also dementsprechend aktualisiert. Gerade noch einmal gut gegangen. Was lernen wir also daraus? Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser.
Mit einer neuen Einkaufsliste kann einer frohen Shoppingtour nun nichts mehr im Wege stehen. Was so viel heißt wie auf zum Baumarkt! Einem meiner Lieblingsgeschäfte. Stunden könnte ich hier verbringen. Mich durch die Welt der tollen Gerüche schnuppern und mich inspirieren lassen. Doch diese Zeit haben wir heute nicht. Leider. Wir dürfen keine Zeit verlieren. Madame ist nämlich bei der Tagesmutter und soll keinen Wind von unserem Vorhaben bekommen. Logisch, wenn es ein Geschenk werden soll.
Doch so leicht das alles zu besorgen wird es dann doch nicht. Wir haben nämlich die Qual der Wahl vergessen. Es gibt gefühlt tausend Platten die sich für unser Kura-Bettprojekt eignen. Nur welche nehmen? Nach einem ewigen Hin und Her entscheiden wir uns dazu, exakt die Selben zu nehmen, wie sie auch in unsere Anleitung stehen. Wird schon für was gut sein.
Der Rest ist schnell besorgt. Ganz ohne Zwischenfälle. Doch dann stehen wir vor der nächsten Hürde. Wie transportieren wir die Platten eigentlich nach Hause? Sind die Längsten dann doch über zwei Meter lang. Und richtig schwer. Ich sehe keine Lösung. Sehe mich vor meinem geistigen Auge schon die Platten mit dem Auto und offenem Kofferraum durch die Stadt kutschieren. Zum Glück habe ich den Herrn dabei. Der macht meinen Träumereien ein jähes Ende. Mit männlicher Kompetenz und Sachkenntnis macht er mich darauf aufmerksam, dass es dann ja auch noch Passagiere gibt. Aja. Die habe ich vergessen. Müssen wir wohl doch auf einen Baumarkttransporter zurück greifen. Auch okay.
Die Hürden wollen nicht aufhören sich aufzutun. Die Sterne sind uns nicht wohlgesinnt. Zuhause angekommen müssen wir nämlich feststellen, dass die besagten Platten auch nicht in unseren Lift passen. Schade. Wäre doch zu bequem gewesen. Jetzt ist unsere Muskelkraft gefragt. Und Ausdauer. Denn es ist ganz schön anstrengend die Platten in den dritten Stock zu hieven. Während der Herr scheinbar mühelos die großen Platten trägt, habe ich mit den kleinen schon zu kämpfen. So richtig zu kämpfen. Meine Fitnessstudiomuskeln waren einmal und sind nicht mehr. Das muss ich ernüchternd feststellen. Auch um meine Kondition ist es nicht gerade gut bestellt. Am liebsten würde ich mich nach der ersten Platte auf den kalten Stiegenhausboden legen. Und liegen bleiben. Irgendwer wird mich schon retten. Doch das ist nicht drin. Die Zeit, wo Madame abgeholt werden muss kommt mit bedrohlichem Tempo immer näher. Und näher. Also Augen zu und durch.
Nach ein paar mühevollen Minuten ist es dann recht schnell geschafft. Alles ist oben. Inmitten unserem Wohnzimmer. Nur wohin jetzt mit dem ganzen Zeug? Soll das Bett ja eine Weihnachtsüberraschung für Madame werden. Und da wäre es natürlich denkbar schlecht, wenn sie gleich bei der ersten Gelegenheit darüber stolpern würde. Da wir keine Garage haben, sich unser Keller nur bedingt eignet, wird Madames Zimmer wohl oder übel als Werkstatt fungieren. Hat das Christkind eben ihr Zimmer zugesperrt. Das kann schon mal vorkommen. Und zum Glück für uns – sie kauft uns die Geschichte wirklich ab!
Zwei Tage vor Weihnachten.
Während Madame bei der Tagesmutter ist, werken der Herr und ich was das Zeug hält. Oder wohl eher nur der Herr. Denn ich bespaße die meiste Zeit über den kleinen Monsieur. Assistiere. Oder bin mit der Dreckvermeidung beschäftigt. Der Staubsauger wird zu unserem besten Freund. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie viel Staub so eine kleine Stichsäge verursachen kann. Gut, dass wir uns für Madames Zimmer als Werkstatt entschieden haben und nicht unser großes Wohnzimmer dafür hergenommen haben.
Am Abend müssen wir ernüchtert feststellen, dass sich unser Projekt wohl nicht mehr rechtzeitig bis Weihnachten ausgehen wird. Denn – auch wenn das Bett fast so gut wie steht – lackiert muss es ja auch noch werden. Und das Trocknen ist auch nicht zu verachten. Schade. Aber kann man nichts machen. Gut, dass Madame noch nicht so ganz genau weiß, wann das Christkind tatsächlich kommt. Und außerdem sind wir um Weihnachten gar nicht da. So wird die Projektfertigstellung wohl auf die Tage danach vertagt werden müssen.
Drei Tage nach Weihnachten.
Jetzt ist es wirklich bald soweit. Jetzt muss wirklich nur noch zusammengebaut und lackiert werden. Dann ist es fertig. Der Herr und ich sind super aufgeregt. Wir freuen uns wie zwei kleine Kinder auf das fertige Ergebnis. Aus diesem Grund beschließen wir Madame einzuweihen. Ihr also zu erzählen, dass uns das Christkind in ihrem Zimmer eine Baustelle hinterlassen hat. Wir können es einfach nicht mehr abwarten. Und das macht es einfacher für uns. Denn so kann Madame aktiv mithelfen, ihr Bett fertig zu stellen. Denn wer hat als Kind nicht gerne den Eltern beim Heimwerken geholfen?
Tja -so einfach, wie wir uns das vorgestellt haben, ist auch das nicht. Vor allem was das Lackieren betrifft. Aus dem ‚Mithelfen lassen‘ wird eher ein ‚Schauen, dass Madame nirgends hin greift, wo sie nicht hin greifen soll‘. Gut, dass wir sie nicht früher eingeweiht haben – das hätte sich sonst noch viel länger hingezogen.
Fünf Tage nach Weinachten.
Man mag es kaum glauben – aber wir haben es tatsächlich geschafft. Das Hausbett steht. Stabil und sicher. Und lackiert ist es auch. Toll sieht es aus. Madame ist begeistert. Der Herr und ich auch. Die vielen Stunden voller Arbeit haben sich wirklich ausgezahlt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Es ist zwar definitiv einfacher so ein Bett gleich im Ganzen zu kaufen. Billiger ist es bestimmt auch. Aber wenn man es wirklich individuell haben will, dann zahlt sich die Mühe schon aus. ich würde es auf jeden Fall wieder so machen – nur vielleicht nicht in ganz so naher Zukunft 😉
6 Comments
Sari
Toll geworden. Ich überlege auch immer, ob wir aus unserem was Tolles machen, oder ob wir doch ein neues einfaches kaufen…gar nicht so einfach.
Madame M.
weniger Arbeit habt ihr bestimmt, wenn ihr eines kauft. Individueller wirds beim Selberbauen 😉 Eine schwere Entscheidung, ich weiß!
Misses Popisses
Ich finde, dass sich die Strapazen definitiv gelohnt haben, denn das Resultat ist einfacgüh nur toll.
Ein Bett, so individuell wie deine Familie, perfekt für eine Prinzessin… da würde ich auch gerne schlafen.
Ganz liebe Grüsse
Elisabeth
http://www.missespopisses.com
Madame M.
Liebe Elisabeth!
Vielen Dank für deine lieben Worte! Das Bett wird hier nach wie vor von allen heiß geliebt!
Alles Liebe
Lisa
Sandra
Hi, super Projekt! Bin auch grad dran 😉
Eine Frage. Wie habt ihr eure Deckpanele über den Kura Rahmen geschraubt? Beim Kura stehen ja die Schrauben quasi über das Holz und das Panel ginge dann nicht mit dem Rahmen bündig….
Habt ihr die bestehenden Bohrungen neu gemacht und „versenkt“ oder was unterlegt?
Und was für Schrauben habt ihr verwendet? Bin grad am Zweifeln ob 3×35 oder 4,5×35 oder….?
Danke für euer Feedback
LG Sandra
Madame M.
Liebe Sandra!
Wir haben die Bohrungen etwas nachgearbeitet und so die Schrauben versenkt. Welche Schrauben wir dafür genommen haben, das weiß ich leider nicht mehr. Vielleicht weiß mein Freund das noch. Ich werde ihn heute fragen und dir dann Bescheid geben!
Alles Liebe
Lisa