Wenn es der Wecker nicht ist…
… dann sind es die Kinder
Es ist Sonntag. Sonntagmorgen. Regelmäßige Tritte in meiner Bauchgegend lassen mich wach werden. Komisch, Monsieur ist doch schon längst nicht mehr in meinem Bauch. Und ein weiteres Kind hoffentlich nicht unterwegs. Scheinbar bin ich doch noch am Träumen. Denke ich mir müde und drehe mich auf die Seite. Zum Weiterschlafen versteht sich.
Doch die Tritte hören nicht auf. Im Gegenteil. Sie werden immer stärker. Dazu gesellt sich ein leises Raunzen. Und nicht nur das irgendwer scheint auch an meinen Haaren zu ziehen. Verschlafen versuche ich meine Augen zu öffen, um einen Blick zu meiner Linken zu werfen. Was ich sehe gefällt mir nicht (also nicht um diese Uhrzeit). Monsieur sitzt grinsend im Bett neben mir. Hellwach und ausgeschlafen lacht er mich an. Und wird immer lauter. So dass auch Madame schon am Aufwachen ist. Na bravo.
Jetzt heißt es Schadensbegrenzung betreiben. Und zwar schnell. Bevor es zu spät ist und beide Kinder komplett wach sind. Im Halbschlaf hole ich also Monsieur zu mir. Um ihn zu stillen. Vielleicht is er ja nur hungrig und schläft wieder ein. Und siehe da – mein Plan geht auf. Fast. Während Monsieur und ich im Halbschlaf vor uns hin dösen, macht sich die kleine Madame ans Werk, um uns lauter und immer lauter mittzuteilen, dass auch sie Hunger hat. Es wäre ja auch zu schön gewesen.
Kann es sein, dass es tatsächlich schon Zeit zum Aufstehen ist? Müde reibe ich mir die Augen und checke meine Uhr. 0600 lacht es mir in hellen Ziffern entgegen. Das kann doch nicht wahr sein! Ich werfe einen Blick etwas weiter Richtung links. Der Herr schläft tief und fest. Scheint von all dem wie immer nichts mitzubekommen. Zumindest tarnt er sich gut. Währendessen schafft es Madame immer mehr an Lautstärke zu gewinnen.
Aber einen Trumpf habe ich noch im Ärmel. Ein letztes Mal versuche ich es noch. Ich lege mich noch einmal zurück. Schließe meine Augen. Und, jetzt kommt es: stelle mich schlafend. Vielleicht hilft ja das. Zwei Minuten vergehen und es bleibt tatsächlich ruhig. Bis sich Madame auf einmal wieder zu Wort meldet.
Sie hat Hunger. Immer noch. Madame ist nicht mehr von ihrer Idee abzubringen aufzustehen und auf der Stelle etwas zu essen. Kein Spielzeug, kein Buch und keine anderwertigen Bestechungsversuche können sie davon überzeugen noch ein klein wenig länger im Bett zu bleiben. Mist. Also heißt es wohl tatsächlich aufstehen, denn Madame hat ganze Arbeit geleistet: Mittlerweile ist nämlich auch Monsieur wieder wach. Jackpott! Wird wohl wieder einmal mein lieber Freund und Muntermacher, der Kaffee, her halten müssen.
Tja, das habe ich jetzt davon. Da habe ich die Kinder einmal später (als sonst) ins Bett gebracht, in der Hoffnung mal ausschlafen zu können. Und dann bekomme ich gleich die Rechnung präsentiert. Also Memo an mich: Je später die Kinder im Bett landen, desto früher sind sie wach. Die müssen da wohl eine ganz eigene innere Uhr haben. Und Wenn schon nicht reicher an Schlaf, dann wenigstens um eine Erkentnis…
Leave a reply