The Vera Hotel Tel Aviv
In drei Tagen soll unsere Reise los gehen. Unsere Reise nach Tel Aviv. Ansich ja schön und gut. Allerdings fehlt uns noch eines. Nämlich das: Ein Hotel. Ich muss zugeben, das macht mich ein klein wenig nervös. Ich zähle zwar sonst schon eher zum Typ des spontanen Reisenden, allerdings ist das jetzt anders. Also zumindest wenn man mit Kindern reist. Mit zwei kleinen Kindern. Mit zwei kleinen Kindern vor Ort nach einer Unterkunft suchen? Ich kann mir schöneres vorstellen.
Ist ja nicht so, dass wir nicht schon einige gehabt hätten. Und auch sogar gebucht haben. Allerdings hat bei keinem das Gefühl gestimmt. Also nie zu hundert Prozent. Also geben wir uns noch einmal einen Ruck und starten eine letzte Suche. Und tatsächlich. Auf einmal ist es da. The Vera Hotel Tel Aviv. Wir sehen es und sind uns gleich sicher. Das ist das perfekte Hotel für uns.
Das Hotel.
Mit seinen 38 Zimmern ist es ein kleines, aber feines Boutique-Hotel (In der unpersönlichen Betonburg am Strand wollen wir nicht schlafen) in guter Lage. Super stylisch. Super modern. Ganz in industriellem Design gehalten. Ich bin schon sehr gespannt, denn die Fotos versprechen viel. Außerdem ist das Hotel neu. Nigelnagelneu. Ein paar Bereiche sind nämlich noch gar nicht fertig. Aber dazu später mehr.
Wir sollen nicht enttäuscht werden: Schon bei der Ankunft fühlen wir uns mehr als wohl. Ob es am coolen Ambiente des Hotels selbst, oder doch am überaus freundlichen Personal liegt, welches uns gleich beim Namen kennt und beim Ankommen mit frisch gepresstem Saft (der übrigens eine Geschmacksexplosion im Mund ausgelöst hat) auf uns wartet – Das kann ich nicht sagen. Fakt ist, das Gefühl stimmt. Und das von Anfang an.
Auch die Lage ist top, wie wir am Abend dann feststellen werden. Das Hotel befindet sich nämlich fast direkt am Rothschild Boulevard. Zudem ist man nach einmal umfallen im trendigen Neve Tzedek (Mehr dazu hier). Und nach zwei Mal umfallen, was einem circa zehn-minütigem Fußmarsch entspricht (mit Kind und Kegel versteht sich) am Strand. Wirklich perfekt als Basis für Erkundungstouren aller Art.
Das Zimmer.
Nun aber wieder zurück zum Check-In. Beziehungsweise zu danach. Denn was macht man dann meistens? Logisch – man nimmt sein Zimmer unter die Lupe. Ich kann es kaum mehr erwarten. Bin super aufgeregt. Keine Ahnung, warum – ist ja nur ein Zimmer. Aber so bin ich eben.
Die Tür geht auf. Madame ist die erste, die das Zimmer betritt. Dicht gefolgt von Monsieur und dem Herrn. Ich warte den ersten Ansturm erst einmal ab. Als nach einer guten Minute niemand schreiend nach draußen kommt, wage ich es auch. Betrete das Zimmer und bin vom Fleck weg begeistert. So begeistert, dass ich es am Liebsten gar nicht mehr verlassen möchte. Das Zimmer ist nämlich richtig schön. Ganz modern in grau, weiß und schwarz gehalten. Ohne Schnörkel. Genau so wie ich es mag.
Wir haben übrigens einen Deluxe Room gebucht. Mit seinen 24 Quadratmetern nämlich der einzige, in dem man als Familie mit zwei Kindern übernachten darf. Alle anderen sind zu klein. Egal. Unser Zimmer ist super geräumig. Besitzt ein großes Doppelbett. Ein Sofa und ein Babybett mit der wohl sytlischsten Babybettwäsche, die ich in einem Hotel je gesehen habe, sind auch hier. Das gefällt mir. Darüber hinaus findet sich sogar noch Platz für unseren Kinderwagen. Perfekt also.
Auch das Badezimmer ist auch super chique und hat alles was man so bracht. Inklusive großer Regendusche. In anderen Zimmern gäbe es sogar frei im Zimmer stehende Badewannen. Allerdings kann man diese mit zwei Kindern nicht buchen. Egal. Dann eben beim nächsten Mal 😉
Mit meiner Begeisterung bin ich nicht alleine. Madame und Monsieur nehmen gleich das große Bett in Beschlag. Um darin herum zu kugeln. Am liebsten würden wir ewig hier verweilen. Allerdings sind wir nur kurz da. Und ich möchte auch etwas von Tel Aviv selbst sehen. Und nicht nur unser Hotel von Innen. So schön es auch ist.
Das Frühstück.
Nach einer super angenehmen Nacht – wir haben alle ausgezeichnet geschlafen. Zwar zu viert im großen Bett, aber das passt schon so, starten wir erst einmal mit einem ausgiebigen Frühstück in den Tag. Denn wer morgens gut isst, kommt leichter durch den Tag. Zumindest gilt das für mich.
Auch beim Frühstück werden keine Wünsche offen gelassen. Es gibt guten Kaffee aus einer tollen Maschine (in den meisten Hotels leider nicht üblich), frisch gepresste Säfte, Chia Pudding, Joghurt, frisches Obst und Nüsse. Alles was das Herz begehrt. Selbst für Monsieur lassen sich einige Sachen finden. Chia Pudding zum Beispiel. Madame isst sowieso alles. Einzig für Fleischtiger ist nichts wirklich etwas dabei. Es handelt sich hier nämlich um eine rein vegetarische Auswahl. Was uns nicht weiter stört. Es gibt eine tolle Auswahl an israelischen Käse, Ei-Gerichten und frischem Gemüse.
Und wo wir schon bei Gemüse sind: Ich bin schon im Vorfeld auf Tripadvisor über eine Bewertung gestoßen. Über eine sagen wir einmal ‚komische‘ Bewertung. Eine Bewertung, in der die Gurken so hoch gelobt wurden. Ja, richtig gelesen – das dachte ich mir auch. Bis ich die Gurken selbst probiert habe. Und ich muss ehrlich sahen: Ich habe tatsächlich noch nie so guten Gurken gegessen. Mein ganzes Leben noch nicht.
Auch auf die Bedürfnisse der Kinder wird hier toll eingegangen. Das Personal ist super freundlich und sofort zur Stelle, wenn einmal was daneben geht. Und das tut es öfter. Zudem werden uns Papiersackerl zur Verfügung gestellt mit dem Hinweis, das wir uns doch etwas für die Kinder zum Essen mitnehmen sollen. Also für später. Ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Total nett. Das habe ich noch in keinem anderen Hotel so erlebt.
Die Extras.
Das das Hotel noch einmal ein klein wenig extra cool macht, ist das Rooftop. Über zwei Etagen kann man es sich hier gemütlich machen. Oder den Abend ausklingen lassen. Was wir (Babyphone App sei Dank) sogar zwei Mal machen. Schon ein tolles Gefühl in mitten der Hochhäuser zu sitzen und seinen Gedanken nachhängen zu können.
Es gibt zwar keine Bar hier oben, aber das macht gar nichts. Denn Achtung – jetzt kommt das Extra schlechthin: In der Lobby gibt es einen Automat, aus dem man sich nach Lust und Laune Wein herunterlassen kann. Guten Wein. In mehreren Sorten. Zu jeder Tageszeit. Zu jeder Nachtzeit. Und das quasi im Zimmerpreis inkludiert. Richtig toll.
Auch Kaffee und Wasser gibt es rund um die Uhr. Und für den kleinen Hunger zwischendurch kann man sich nach Herzenslust an süßen oder pikanten Keksen bedienen. Mit zwei kleinen Kindern und einer Mama, die schnell mal ein akutes Loch im Bauch haben, ein Segen. Das könnt ihr mir glauben!
Wenn wir schon bei Extras sind: Bald wird es im Hotel auch einen Wellnessbereich geben. Allerdings war der als wir hier waren leider noch nicht fertig. Was aber nicht weiter schlimm ist. Mit zwei Kindern wellnest es sich eh nicht ganz so gut…
Wir können das The Vera Hotel mit bestem Gewissen weiter empfehlen. Ich glaube es zählt zu den schönsten Hotels, in denen ich je genächtigt habe. Ohne Übertreibung. Und das liegt nicht nur am tollen Design. Sondern auch an der wahnsinnig tollen Gastfreundschaft, die uns vom Personal entgegen gebracht wurde. Die Zimmer sind zwar nicht ganz billig, aber billig ist in Tel Aviv sowieso nichts. Außerdem machen die Extras (und die tollen Gurken) den Preis wieder wett.
Wenn wir wieder einmal nach Tel Aviv kommen sollten, dann wird es definitiv wieder das The Vera Hotel sein!
Leave a reply