Winterurlaub in Ruhpolding
** Endlich ist es so weit. Wir sitzen im Auto. Madame, Monsieur, der Herr und ich (mal abgesehen von dem vielen Gepäck, welches wir auch noch dabei haben). Für uns geht es nämlich zum aller ersten Mal in unserem Leben nach Ruhpolding, Deutschland.
Ich muss zugeben, dass ich außer, dass sich der Ortsname irgendwie nett und lustigt anhört, ich mit Ruhpolding im Vorfeld noch nicht viel verbinde. Irgendwo im Hinterkopf klingelt da zwar etwas mit Biathlon, aber sonst ist der Ort ein unbeschriebenes Blatt Papier für mich. Wir dürfen uns also überraschen lassen. Und das ist gut so, denn Überraschungen mag ich!
Schon auf der Fahrt nach Ruhpolding wird uns eines schnell klar: Es wird Schnee geben. Und davon nicht zu wenig. Denn je näher wir dem Ort kommen, desto dichter wird auch das Schneetreiben. Desto höher werden die Schneewechten neben der Straße. Monsieur bekommt den Mund vor lauter Staunen nicht mehr zu. Ich auch nicht. Jedoch ist nicht nur das Staunen der Grund dafür. Viel mehr sitze ich da und schwitze und stelle mir die Frage, ob wir uns nicht doch noch irgendwo Schneeketten besorgen sollen? Doch der Herr bleibt cool. Zum Glück. Denn in Anbetracht der Tatsache, dass Ruhpolding nicht unbedingt in hochalpiner Lage liegt, wären diese schlussendlich doch unnötig gewesen (Mal abgesehen davon, dass ich sowieso nicht gewusst hätte wie man diese anlegt).
Das Hotel.
Und dann sind wir auch schon da. Nach gerade einmal dreieinhalb Stunden Fahrtzeit sind wir angekommen im HELDs Vitalhotel, unserer Unterkunft für die nächsten beiden Nächte. Übrigens ein tolles Hotel. Schon beim Betreten fühlen wir uns hier herzlich willkommen. Das frisch renovierte und modernisierte Hotel ist ganz nach meinem Geschmack eingerichtet. Eine Mischung aus rustikal und modern – eine toller Kontrast. Mit allem was so dazu gehört. Selbst an die Kleinsten ist hier gedacht. Mit Babybetten, ausreichend Hochstühlen und einem eigenen Kinderspielraum gibt es hier alles, was man für einen entspannten Familienurlaub so braucht. Obendrauf gibt es auch noch einen Wellness-Bereich, den wir aber aufgrund Zeitmangels leider links liegen lassen müssen.
So schön es hier drinnen auch ist, beim Blick aus dem Fenster ist uns schnell klar, es gibt nur eines was wir jetzt tun müssen. Wir müssen nach draußen. Hinein ins wunderschön verschneite Ruhpolding. Und diesmal bin es ich, die aus dem Staunen nicht mehr heraus kommt. Tief winterlich ist es hier. Wie im Märchen. Ich kann mich gar nicht erinnern jemals so viel Schnee gesehen zu haben. Also nichts wie rein in unsere Schnee-Montur, um das letzte Tageslicht noch für eine ausgiebige Schneeballschlacht zu nutzen.
Herrlich. Ich fühle mich wieder wie ein kleines Kind. Wie konnte ich bloß nur vergessen, wie viel Spaß das doch macht? Auch Madame und Monsieur haben Freude dabei Schneehügel hinunter zu rutschen und sich in den Schnee zu werfen. Und der Herr, der ist sowieso nicht mehr zu halten. So fallen wir abends alle glücklich und müde (sei es ob der vielen Bewegung oder der frischen Luft – das wurde nicht genau überliefert) ins Bett.
Die Chiemgau-Arena.
Am nächsten Tag geht es nach einem ausgiebigen Frühstück gleich wieder los. Und zwar mit dem Bus. Wir wollen zur Chiemgau-Arena, oder auch Ruhpoldings Biathlon-Stadion um dieses anzuschauen. Ruhpolding ist ja bekannt als Biathlon Hochburg Deutschlands (hier also der Konnex, den ich ach so weit hinten in meinem Kopf hatte). Auch als Nicht-Biathlon-Fan ist es sehr interessant mal hinter die Kulissen schauen zu können. Also für mich. Madame sieht das ähnlich. Allerdings faszinieren sie eher die Schneemassen, die hier für den letzten Weltcup aus der Arena gekarrt werden mussten. Und genau diese müssen ausgiebig bestiegen und bespielt werden. Logisch. So können der Herr und ich recht entspannt an der Führung teilnehmen.
Die Pferdeschlittenfahrt.
Zurück geht es diesmal nicht mit dem Bus, sondern stilecht mit dem Pferdeschlitten durch die tief verschneite Winterlandschaft. Richtig toll. Denn ich kann mich nicht erinnern, je mit einem Pferdeschlitten (mit echten Kufen!) durch den Schnee gefahren zu sein. Richtig kitschig ist das. Mit den Glöckchen, die auf den Pferden hängen fühle ich mich fast ein bisschen wie der Nikolaus – zumindest stelle ich ihn mir so vor, nur eben ohne Geschenke. Eingepackt in dicke Decken geht es also dahin. Ein ganz besonderes Erlebnis ist das. Ein Erlebnis, welches Madame und Monsieur beide zum Teil verschlafen. Leider. Oder auch gut für uns. Also für den Herrn und mich. So können wir beide einmal ganz gemütlich für uns sein. Und eingekuschelt in dicke Decken einfach nur still dasitzen und die traumhafte Landschaft genießen.
Das Wellenbad.
Da die Pferdeschlittenfahrt doch die ein oder andere Zehe zum Eiszapfen werden hat lassen, geht es für uns zum Abschluss des Tages noch in die Therme. Zum Aufwärmen. Beziehungsweise zum überschüssige Energie Loswerden. Denn Madame und Monsieur haben nach ihrem Schläfchen wieder reichlich davon. Genauer gesagt geht es für uns ins Ruhpoldinger Wellenbad. Übrigens das erste seiner Art in den Alpen. Und das erste seiner Art für mich überhaupt.
Denn ich muss gestehen, künstlich erzeugte Wellen sind Neuland für mich. Dementsprechend skeptisch stehe ich dem Erlebnis anfangs auch gegenüber. Nachdem aber selbst Monsieur beim Anblick der Wellen kein Halten mehr kennt, bleibt mir nichts Anderes übrig. Ich muss mit. Zum Glück. Denn durch die Wellen zu hüpfen macht riesigen Spaß. Und es ist wirklich vergleichbar mit dem Meer. Hätte ich nicht gedacht. Der einzige Unterschied ist wohl der, dass man beim Wellenhüpfen am Meer wohl kaum den Schnee und die schneebedeckten Berge im Hintergrund beobachten kann. Monsieur und der Herr sind kaum aus dem Wasser zu bekommen. Selbst Madame, die vor Wellen immer einen riesen großen Respekt hatte stürzt sich wie eine Wasserratte mutig durch die Fluten.
Dreimal dürft ihr raten, wie schnell wir am Abend dann alle eingeschlafen sind 😉
Der Rauschberg.
Am nächsten Tag ist er dann da. Der Tag unserer Abreise ist gekommen. Was aber noch lange nicht heißt, dass wir auch wirklich schon abreisen. Denn hier gibt es noch so einiges, was man als Familie machen kann. Langlaufen zum Beispiel. Wobei, das lassen wir diesmal aus. Wir wollen uns lieber in luftige Höhen begeben. Und Ruhpolding von oben betrachten. Heißt soviel wie, wir fahren auf den Rauschberg. Mit seinen 1650m Seehöhe zwar gar nicht so hoch, dennoch hat man einen spektakulären Ausblick. Fast noch spektakulärer ist aber wieder einmal der viele Schnee. Wenn es nach Madame ginge könnten wir hier oben sowieso den ganzen Tag verbringen. Im Schnee herum hüpfen, Tunnel graben und Schneemänner bauen. Auch ich kann mir gut vorstellen hier den lieben langen Tag zu sitzen und mir die Sonne ins Gesicht scheinen zu lassen.
Tja, und nach einem letzten Einkehrschwung in Ruhpolding, (bei der Windbeutelgräfin,ein Kultlokal, wo man, wie der Name schon verrät, riesige Windbeutel bekommt), heißt es dann tatsächlich Abschied nehmen. Für uns geht es weiter. Die nächste Station unseres Winterurlaubs steht am Programm. Wohin es geht und was wir dort so erleben, das gibts bald hier zu lesen….
Unsere Tipps
♥ Anreise
Ruhpolding ist von Graz aus mit dem Auto in gerade einmal dreieinhalb Stunden Fahrzeit erreichbar. Auch die Zugverbindungen können sich sehen lassen. Hier braucht man zwar etwas länger (gute sechs Stunden), allerdings kann man die Zeit im Zug gut für andere Dinge nutzen.
♥ Hotel
In Ruhpolding gibt es eine Vielzahl an Hotels und Ferienwohnungen. Wie schon erwähnt haben wir im HELDs Vitalhotel übernachtet und können dieses auch wärmstens empfehlen. Es ist perfekt auf die Bedürfnisse für Familien mit Kindern ausgerichtet, aber auch als Pärchenurlauber oder Alleinreisender kommt man hier voll auf seine Kosten (die Altersbeschränkung für den Wellnessbereich liegt nämlich bei 16 Jahren).
♥ Preis
Preisleistungstechnisch habe ich Ruhpolding als relativ günstig empfunden. Die Lebensmittel im Supermarkt kosten weniger als bei uns in Österreich. Und viele der oben genannten Aktivitäten kann man mit der Chiemgau-Karte (die erhält man bei Übernachtung im Ort) kostenlos in Anspruch nehmen. Wie zum Beispiel das Wellenbad oder eine Fahrt mit der Rauschbergbahn.
♥ Fazit
Wir kommen auf jeden Fall wieder. Der Ort ist wahnsinnig schön, vor allem im Winter. Man kann hier als Familie richtig viel erleben. Und das ohne Skifahren zu müssen. Also eine ganz klare Empfehlung für einen tollen Aktivurlaub mit kleinen Kindern!
** Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Familienurlaub in den Alpen und der Ruhpolding Tourismus GmbH entstanden. Die Unterkunft wurde uns kostenlos zur Verfügung gestellt. Das ändert aber nichts an der Meinung, diesem Text und den Fotos. Diese alle stammen nämlich zu einhundert Prozent von mir.
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