36 Hour City Guide – Napoli
Neapel ist schön. Neapel ist typisch italienisch. Das heißt so viel wie das Dolce Vita leben, das können die Neapolitaner. Das heißt aber auch Autos und Mopeds überall. Dennoch hat es mich in seinen Bann gezogen und ich würde auf jeden Fall behaupten, es ist eine Reise wert. Vielleicht sogar zwei. Oder drei. Denn nicht nur die Stadt selbst ist schön, auch die Umgebung hat so einiges zu bieten.
Was man in Neapel sehen kann, wo man gut essen kann und wo schlafen, kurz gesagt: meine favorisierten Orte, habe ich hier zusammengefasst:
Das Hotel.
Neapel hat eine große Auswahl an Hotels, Hostels und anderen Unterkünften. Wir haben in einem Bed and Breakfast, dem Napoli Great View, genächtigt. Es ist sehr zentral gelegen und hat einen recht schönen Blick auf den Hafen Neapels und den Vesuv. Gut, die View könnte ein klein wenig besser sein, denn direkt vor dem Hotel steht ein sanierungsbedürftiges Gebäude, das die Sicht auf den Golf von Neapel etwas nimmt. Egal. Als Entschädigung hat man ziemlich gute Sicht auf die vielen Kreuzfahrtschiffe, die hier täglich ein- und ausfahren. Ziemlich interessant Kaliber, wie die Oasis of the Seas einmal aus nächster Nähe zu betrachten.
Überhaupt ist die Lage des Hotels toll. Es ist nicht nur sehr gut vom Flughafen aus zu erreichen (Alibus – Der Flughafenbus hält quasi direkt davor), sondern bietet sich auch an für Erkundungstouren aller Art; Die Altstadt Neapels ist fußläufig zu erreichen und der Hafen für die Fähren nach Capri, Ischia et cetera, liegt dem Hotel zu Füßen. Oder das Hotel dem Hafen. Wie auch immer…
Die Zimmer sind sehr sauber, schön und modern eingerichtet. Das Badezimmer sehr geräumig und ebenso modern. Das mag ich gern. Als kleines Extra steht am Gang eine Kaffeemaschine, mit der man sich während des gesamten Aufenthalts guten italienischen Kaffee zubereiten kann. Und das ohne dafür bezahlen zu müssen.
Apropos Kaffee: Frühstück gibt es auch. Logisch, nachdem die Unterkunft ein Bed and Breakfast ist. Wobei das Wort Frühstück in dem Zusammenhang für uns Österreicher wohl eher etwas überbewertet ist: Es besteht nämlich nur aus einem Kaffee, einem Croissant und einem Glas Saft. Typisch italienisch. Trotzdem lecker. Allerdings muss man dafür ein paar Schritte gehen. Nämlich in ein Café um die Ecke. Aber wenn man es einmal bis hierher geschafft hat, dann hat man nicht mehr weit in die Altstadt.
Die Lieblingsplätze.
Nachdem man die ersten Meter in der Altstadt zurückgelegt hat und über die Galleria Umberto I stolpert, kann es passieren, dass man sich kurz einmal die Frage stellt, ob man sich tatsächlich in Neapel befindet, oder ob man nicht doch aus Versehen den falschen Flieger geboardet hat. Und zwar den Richtung Mailand. Diese Einkaufspassage lässt staunen. Hier zahlt es sich auf jeden Fall aus Halt zu machen, einen Kaffee zu trinken und die atemberaubende Architektur und das Treiben auf sich wirken zu lassen.
Von hier ist es auch nicht mehr weit zum Palazzo Reale, der aktuell eine Bud Spencer Ausstellung beherbergt und zur Piazza del Plebiscito, dem größten Platz der Stadt. Ein Blick zur Linken verrät – hier ist auch das Meer nicht mehr weit. Also nichts wie ab um von der Via Nazario Sauro beginnend dem Ufer entlang zu spazieren, in einem der vielen Lokale einen Aperol zu genießen und die Gedanken schweifen zu lassen.
Im Übrigen liebe ich Städte, die am Meer sind. Denn in einem Café zu sitzen, etwas zu trinken und einen Blick aufs Meer werfen dabei die Hektik einer Stadt im Rücken zu haben, das ist genau die Mischung, die es in meinen Augen ausmacht.
Falls man beim Rückweg schon müde ist, dann kann man die Metro nehmen. Dabei braucht man nicht einmal ein schlechtes Gewissen zu haben, denn die Stationen der Metrò dell‘Arte sind eine Sehenswürdigkeit für sich. Keine Station gleicht der Anderen. Überall auszusteigen lohnt sich. Auch wenn man so wahrscheinlich doch länger unterwegs ist, als zu Fuß.
Doch auch der Fußweg kann sehr sehenswert sein. Wenn man sich für den Weg durch das Quartieri Spagnoli entscheidet. Wie der Name schon erahnen lässt, entführen einen die engen Gassen, die Häuser und das Flair direkt nach Spanien.
Kulinarisch.
Hungrig bleiben muss man in Neapel nicht. An gefühlt jeder Ecke tummeln sich kleine Cafes und Pizzerien. Eigentlich logisch, soll ja in dieser Stadt die Pizza Margherita ihren Ursprung haben. Allerdings: Wer Pizza mit dünnem Rand erwartet ist in Neapel falsch. Die neapolitanische Pizza kommt mit viel Teig und dickem Rand und schmeckt ausgezeichnet.
Restaurant-Empfehlung will ich an dieser Stelle keine abgeben, denn wir haben in jedem, welches wir besucht haben, sehr gut gegessen. Und da es in Neapel nur so von Lokalen wimmelt, bin ich der Meinung man soll sich selbst ein Bild davon machen und einfach eines wählen, das einen gerade anlacht. Als kleiner Richtwert: Ab zehn Euro ist man für eine Pizza gut dabei 😉
Wobei – eine kleine Empfehlung gibt es doch: Wenn man spät abends noch Hunger haben sollte, dann kann ich euch das Toniniello in der Nähe der orientalischen Universität (in dem Viertel finden sich übrigens auch allerhand Bars) sehr ans Herz legen. Hier gibt es eine große Auswahl an Pizzen, die frisch zubereitet werden und gerade einmal drei Euro kosten. Vor allem die Nutellapizza sollte man hier probiert haben – richtig lecker!
Pompeji.
Nicht nur Neapel selbst ist sehenswert. Auch seine Umgebung hat so einiges zu bieten. Pompeji zum Beispiel. Eine der beeindruckendsten Ausgrabungsstätten, die ich je gesehen habe. Hier taucht man nämlich ein in eine Welt von vor fast zweitausend Jahren, als das Leben abrupt stehen geblieben ist. Ausgelöst durch einen Ausbruch des Vesuvs. Beeindruckend aber auch bedrückend zugleich.
Wenn man alles besichtigen will, ist man wahrscheinlich auch nach zwei Tagen noch nicht durch. Um sich einen guten Überblick zu verschaffen, kommt man mit einem halben Tag gut aus. Anreisen kann man übrigens mit dem Regionalzug, der Circumvesuviana, mit dem man in gut einer dreiviertel Stunde nach Pompeji fährt.
Mein Tipp: Sich schon im Vorfeld über das Internet Tickets besorgen um die langen Warteschlangen zu vermeiden, sowie Wasser mitbringen. Denn vor Ort ist es, wie an den meisten touristischen Orten der Welt, sehr teuer.
Capri.
Und dann gibt es hier im Süden noch ein Highlight: Capri. Die Insel, wo die Reichen und Schönen gerne Urlaub machen. Mit der Fähre ist es quasi ein Katzensprung, denn nach gut einer dreiviertel Stunde Fahrzeit ist man da.
Dort angekommen findet man sich im Vergleich zu Neapel in einer völlig anderen Welt wieder. Und damit meine ich nicht die Preise (die wie zu erwarten sehr hoch sind), sondern hier fühlt es sich gleich so richtig nach Urlaub an. Die Farben der Häuser, das schöne Meer, die Stimmung der Leute. Wobei von Letzterem hat es zumindest nach der Ankunft im Hafen wahrlich genug. Allerdings verlaufen sich die vielen Menschenmassen dann zum Glück doch recht schnell auf der Insel.
Um auf Capri dort herum zu kommen gibt es mehrere Möglichkeiten: Mit dem Funicolare zum Beispiel, einer Schrägseilbahn, kommt man bequem in den Ort Capri. Von dort aus kann man bequem zu Fuß weiter spazieren. Oder man nimmt einen der öffentlichen Busse oder ein Cabriotaxi. Aber Achtung, für Letzteres sollte man schwindelfrei sein – denn die Taxifahrer kennen da nichts und jagen gerne in hohem Tempo die steilen Straßen entlang.
Einen tollen Ausblick in Kombination mit guten Getränken kann man im Capri Rooftop genießen. Das Lokal befindet sich direkt an einer Klippe mit Blick auf die Faraglioni (der wohl meist fotografierteste Ort Capris). Hier kann man die Seele baumeln lassen und den vielen Schiffen zusehen, die vor den Felsen ankern.
Noch höher hinauf kommt man entweder zu Fuß, oder man nimmt den Einser-Sessellift von Anacapri um auf den höchsten Punkt, den Monte Solari, zu gelangen. Die Fahrt selber ist etwas abenteuerlich und man sollte Schuhe anziehen, die nicht lose am Fuß stecken. Ich musste nämlich die ganze Fahrt über um meine Schlapfen zittern, bis ich auf die glorreiche Idee gekommen bin, meine Schuhe doch einfach auszuziehen. Tja, manchmal dauert es eben länger.
Die Fahrt selbst dauert gute 20 Minuten aber es lohnt sich. Oben angelangt hat man einen tollen Ausblick über Capri und auf die Faraglioni. Außerdem – wer kann schon behaupten heutzutage noch mit einem Einser-Sessellift gefahren zu sein. Und das im Sommer?
Ihr seht, in und um Neapel gibt es so einiges zu sehen und zu erleben! Also nichts wie los, denn Neapel ist auf jeden Fall eine Reise wert!
Mehr zu meiner Neapel-Experience gibt’s übrigens auch hier zu lesen!
2 Comments
Luisa
Das sieht wirklich total traumhaft aus. Ich liebe Italien und würde gefühlt nur da Urlaub machen. Ich muss mal demnächst wieder nach Italien.
Liebe Grüße
Luisa von https://www.allaboutluisa.com/
Madame M.
Liebe Luisa!
Ich mag Italien auch total gerne. Vor allem wegen dem Meer und dem tollen Essen 😉
Ich freu mich jeden Fall auch schon auf meinen nächsten Besuch, der hoffentlich ganz bald statt finden wird!
Alles Liebe
Lisa