Gedanken zum dreißigsten Geburtstag.
Und da ist er nun voll. Der dritte runde Geburtstag in meinem Leben. Der Dreißiger. Oder wie auch immer man ihn nennen mag – Ich bin der Auffassung, dass es sich hierbei nur um eine Zahl handelt, die mit dem Alter an Bedeutung verliert.
Ob ich mich trotzdem anders fühle, jetzt wo die drei vorne steht? Um ehrlich zu sein: Kein bisschen. Die einzig nachweisbare Veränderung ist folgende: Konnte ich früher auf die Frage nach meinem Alter oft, zumindest nicht ohne nachzudenken, sagen wie alt ich bin, kommt es jetzt wie aus der Pistole geschossen. Also muss sie doch etwas bewirkt haben, diese runde Zahl. Oder liegt das einfach daran, das die Zahl leicht zu merken ist?
Auch wenn ich gerade ein bisschen so tue, als sei es mir gleich – Gefeiert habe ich trotzdem groß. Denn das wollte ich immer so machen. Zwar primär das Ende einer Ära (quasi das Ende vom Zweier). Aber ganz einfach nur deswegen, weil der Tag meines Geburtstages auf einen Montag gefallen ist. Den Tag selbst habe ich natürlich auch gefeiert. Und zwar – sehr glamourös – am Würstelstand. Tja, auch das wollte ich immer schon machen. Und wenn man sich etwas denkt, dann muss man es auch machen.
Ihr seht schon, ganz so egal ist mir der Dreißiger nun doch nicht. Man könnte es aber auch einfach nur so sehen: Ich habe gerne Geburtstag. Und feiern, das tue ich auch gerne. Eine gute Kombination, die mit runder Zahl fast noch ein bisschen stimmiger ist. Zumindest, wenn man nach Gründen um feiern zu können sucht. Sofern man dazu überhaupt einen Grund braucht. Aber das ist ein anderes Thema.
Früher hab ich mir übrigens gedacht: Mit dreißig ist man alt. Echt alt. Zumindest denkt man so, wenn man als Kind Dreißigjährige anschaut. So viel sei verraten: Ich fühle mich nicht älter als mit 20. Oder 25. Und wie man an der Würstelstand-Idee sehen kann, habe ich immer noch lustige Ideen in meinem Kopf. Bin immer noch gleich unverantwortlich, was manche Dinge betrifft. Immer noch spontan. Also haben die letzten Jahre bisher noch nichts an meiner Person verändert. Naja, bis auf die Kinder vielleicht, die als tolles Add-on in mein Leben gekommen sind. Und die Erfahrung. Und die Falten, die dazu gekommen sind, denn diese erzählen Geschichten. Geschichten über einen selbst. Ist also doch was Schönes, älter zu werden.
Wobei in diesem ‚Früher‘ dachte ich auch einmal mit dreißig schon viel im Leben erreicht zu haben. Und das habe ich. Vielleicht nicht das, wovon ich dachte, das im Leben wichtig sei (reich sein zum Beispiel). Aber ich habe eine tolle Familie, zwei tolle Kinder, einen tollen Freund und viele tolle Ideen in meinem Kopf, die darauf warten umgesetzt zu werden. Stehe also mit beiden Beinen voll im Leben – wenn das nicht erfolgreich ist, dann weiß ich auch nicht weiter.
Ganz gleich also ob zwanzig, dreißig, vierzig, achtzig oder sonst eine Zahl – Man ist so alt wie man sich fühlt. Solange man glücklich ist und den Moment lebt, ist das Alter weiterhin nur eine Nummer, die irgendwo auf einem Papier geschrieben steht!
Leave a reply