DIY: Esstisch aus Beton
Lange war es schon überfällig. Endlich haben wir es gewagt. Haben unseren alten Esstisch verbannt und uns einen neuen zugelegt. Wobei – selbst gebaut statt zugelegt trifft es wohl ein kleines bisschen besser.
Aber zurück zum Anfang: Schon seit mehr als sechs Jahren begleitet er uns schon. Unser – mal mehr, mal weniger – heiß geliebte Esstisch vom Möbel-Schweden. Angefangen hat unsere Beziehung, damals noch kinderlos, in einer relativ kleinen Küche. Die seinerzeitige Devise: Schlicht, preiswert und nicht zu groß. Denn mehr hat unsere Küche, genauso wie unser Budget, nicht hergegeben. Tja wohlwissend den Gedanken im Hinterkopf habend, diesen bei Zeiten gegen einen Schöneren auszutauschen.
Tja, wie das nun einmal so ist hat er uns in die mittlerweile schon dritte Wohnung begleitet. Die Bequemlichkeit hat oft gesiegt. Argumente für ihn waren immer schnell gefunden: So lange die Kinder klein sind, brauchen wir keinen neuen Tisch. Oder (mein Favorit): Es ist ein Tisch – ihm fehlt nichts. Die, die uns gefallen sind preislich sowieso jenseits von Gut und Böse. Und das Totschlagargument: Die Form. Von quadratisch, praktisch, gut über einseitig ausgezogen in unserer letzten Wohnung bis hin zu ganz ausgezogen in unserer aktuellen Wohnung – so wandelbar ist er. Also darf er bleiben. Vorerst. Denn abgesehen davon, ist er nicht mehr allzu schön anzuschauen, geschweige denn ist es optimal daran zu sitzen.
Also wie gesagt neue Wohnung, alte Leier: Die Tische, die dem Herrn und mir gefallen sind alle viel zu teuer. Dennoch muss eine Lösung her. Denn wenn man sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann muss das auch umgesetzt werden. Am besten gestern als heute. So auch das Projekt ‘neuer Tisch’.
Nach einer erneuten Recherche quer durch das Internet (irgendwo muss es doch einen geben, der zu unseren Anforderungen passt) erregt etwas anderes unsere Aufmerksamkeit. Eine kleine DIY-Anleitung für den Betontisch ‚Kalle‘ – ‘In acht Stunden zum Beton-Tisch’. Oder so ähnlich. Da sowohl der Herr, als auch ich die Dinge gerne so nehmen wie sie kommen, muss es einfach ausprobiert werden. Außerdem ist es wieder viel zu lange her, seitdem der Herr und ich ein solches Projekt umgesetzt haben. Und gefallen tut uns der Tisch natürlich auch. Also nichts wie los.
Als erstes werden die Zutaten besorgt. Logisch. Und das ist – trotz Lockdowns – einfacher als gedacht: Das tolle an dieser Anleitung ist nämlich, dass man dabei kaum selber denken muss: Von Materialliste bis hin zum Zuschnittplan ist hier schon alles mit dabei. Ein kurzes Email später an den Baumarkt unseres Vertrauens (Vielen lieben Dank an dieser Stelle an das Team vom Obi Graz-Mitte – ihr seid spitze) ist sogar alles zusammengepackt und wartet nur noch darauf abgeholt zu werden. Praktisch und bequem zugleich.
Muss man das Ganze nur noch nach Hause bringen und starten. Mit dem Bohren, Leimen und Schrauben. Denn für den ein oder anderen Möbelhausverwöhnten gleich vorweg: Vorgebohrt ist hier noch nichts. Diesen Part darf man (mit Schablone aus der Anleitung) selber übernehmen. Ich für meine Teil kann sagen: Zum Glück hat diese Verantwortung der Herr übernommen (ich bin nämlich nicht die genaueste was solche Arbeiten betrifft), so haben wir es nach guten drei Stunden tatsächlich geschafft ein Tisch-Rohbau im Esszimmer stehen zu haben. Ein gutes Gefühl.
Noch besser: Die Form gefällt! Muss also nur noch geschliffen, gespachtelt, versiegelt und die Trocknungszeit abgewartet werden. Was sich eindeutig als die schwierigste Aufgabe herausstellt. Doch das lohnt sich: Am Ende haben wir einen Tisch, der uns nicht nur richtig gut gefällt, sondern den wir noch dazu selbst gemacht haben. Perfekt.
Nach ein paar Wochen im Härtetest (Madame und Monsieur) kann ich sagen, dass er auch tatsächlich standhält. Patzer lassen sich gut entfernen. Wasserdicht ist er auch. Und auch stabil ist er immer noch.
Manchmal muss man die Dinge einfach selber in die Hand nehmen. Und solange man keine zwei linken Hände hat (oder einen Partner mit zwei rechten hat), sollte es für jeden machbar sein 😉
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