Bringt der Krampus denn den Christbaum?
Fünfter Dezember – endlich ist es so weit. Der Krampus-Tag ist da. Einer meiner Lieblingstage in der Vorweihnachtszeit. Nicht, dass ich den Krampus so gerne mögen würde, aber bei uns kommt, seit ich zurückdenken kann, und noch viel weiter, der Nikolaus immer schon am Krampus-Tag. Eine schöne Tradition, die ich auch für Madame so weiter führen möchte.
Wir machen uns also auch den Weg. Ohne Kinderwagen, dafür mit trotzigem Kind. Denn Mama lässt sich nicht erweichen – keine Nikinaus für Maunzi! Wäre zwar einfacher gewesen, aber manchmal muss man eben hart bleiben. Egal – schlussendlich haben wirs auch so geschafft. Sind endlich zu Hause angekommen! Jetzt heißt es nur noch warten. Warten auf den Nikolaus. Und warten auf den Herrn. Der soll ja auch was von dem Moment haben. Und vielleicht hat der Nikolaus ja auch an ihn gedacht. Wer weiß?
Und da rumpelt es schon an der Tür. Ein Schlüssel wird im Schloss umgedreht. Juhu. Das Warten hat ein Ende – der Herr ist da. Stürmt sofort zu uns ins Zimmer um uns mitzuteilen, dass er da etwas in der Garderobe gesichtet hat. Madame kann sich nicht länger halten. Macht sich gleich auf den Weg – und ich mache mich langsam hinterher – dem Krampus will ich nämlich nicht unbedingt begegnen.
Und tatsächlich: In der Garderobe muss etwas sein, so laut wie Madame Christbaum – Christbaum ruft. Christbaum – wie jetzt? Habe ich mich da jetzt verhört oder hat der Krampus etwa einen Christbaum gebracht? Ich muss selbst nachsehen, ich bin einfach zu neugierig. Ich öffne die Tür und da kommt sie auch schon angeschossen, Madame mit dem vermeintlichen Christbaum, einer Krampusrute, in der Hand. Ich muss mich schon sehr zurück halten, um nicht in schallendes Gelächter auszubrechen. Es ist einfach zu witzig. Aber woher soll sie es auch besser wissen?
Der Christbaum – eine Krampusrute. Eine ganz neue Interpretation. Wir werden sehen, vielleicht wird es bei uns heuer einen ganz anderen Christbaum geben!
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