Streetfoodmarket Graz – Familienausflug deluxe
Interessante Gerüche, laute Musik, dichtes Gedränge, Foodtrucks und Essensstände. Und dazwischen wir. Madame, der Herr und ich. Familienausflug am Streetfoodmarket in Graz.
Schon am Freitag statten wir dem Markt einen Besuch ab. Vom Hunger getrieben werfen wir uns ins Getümmel. Der Herr steuert – gestärkt durch einen Thronprinz-Cider, den erstbesten Stand an. Es gibt pikante Buchweizen-Palatschinken gefüllt mit Fleisch vom Freilandschwein. Wäre zwar nicht meine erste Wahl gewesen, aber warum nicht? Die Herrschaften die den Stand betreiben sind wirklich nett und zum Scherzen aufgelegt. Das mag ich. Wir werden darauf hingewiesen, dass sich in einer der Saucen Koriander befindet. Keine Sekunde zu spät – wäre die favorisierte Sauce der Übeltäter gewesen. Fatal. Schmecken tut der die das Crêpe (wie auch immer man sagt), ausgezeichnet. Ähnlich einem Chili con Carne. Nur eben mit Schwein. Hätte ich mir nicht gedacht.
Ein Blick in den Kinderwagen – Madame ist mit Spielen beschäftigt. Das Ganze ist scheinbar nicht mehr so spannend für sie, ging doch ihr allererster Ausflug überhaupt auf den Streetfoodmarket im Sommer.Weiter geht’s. Spare Ribs mit Honig und Jack Daniel’s von Papa Joe’s BBQ stehen als nächster Gang am Speiseplan. Die haben uns vorhin am Nachbartisch schon so angelacht. Auch diesmal werden wir nicht enttäuscht. Die Süße des Honigs und der rauchigen Whiskey harmonieren perfekt. Sieben Euro und ein bisschen finde ich für sechs Stück zwar etwas teuer, aber teuer ist hier alles.
Zwei Stände weiter – weiter kommen wir nicht – gönnen wir uns ein Steakwitch. Wie der Name schon sagt Sandwich mit Steak. Medium. Genau so wie ich es mag! Richtig lecker und seine sieben Euro definitiv wert. Madame ist immer noch am Schlafen.
Kaffe muss als nächstes her. Ich traue mich über einen Cold Brewed Coffee drüber. Schmeckt richtig gut. Überhaupt nicht bitter. Irgendwie ähnelt er einem Kakao. Nur mit Koffein. Viel Koffein.
Beim Herumgehen fällt auf, dass sich viele Grazer Lokale unter den Ständen befinden. Nicht unbedingt das, was ich mir unter Streetfoodmarket vorstelle. Möchte ich doch andere Sachen probieren. Sachen, die ich sonst in Graz nirgends bekomme.
Samstag. Neuer Tag – neues Glück. Madame ist diesmal hellwach. Mit großen Augen sitzt sie im Kinderwagen und beobachtet alles. Im Vergleich zu Freitag fällt auf, das wesentlich mehr Leute unterwegs sind. Mit Kinderwagen sogar etwas anstrengend sich einen Weg durch die Massen zu bahnen. Ein Schneeschild, wie es Räumfahrzeuge haben, am Kinderwagen montiert, wäre mehr als brauchbar.
Als erstes muss erst mal Kaffee her. Denn der Herr und ich sind – ganz im Gegenteil zur Madame – nicht so wach. Kaffee finden wir bei einem Stand, der eine Fotobox hat. Tolle Idee. Kaffee mit Zusatznutzen quasi. Madame muss gleich für ein Foto mit mir herhalten.
Nach einer kurzen Trinkpause für Madame – ganz Stilecht im Eck auf einem Stapel Paletten – geht die Entdeckungsreise weiter. Es zieht uns zu einem Stand mit Afrikanischen Teigtaschen. Teigtaschen gefüllt mit Fleisch, Kartoffeln und Spinat. Endlich mal was Internationales, gibt es sonst an jedem zweiten Stand Burger und Pulled Pork. Nicht unbedingt das, was ich mir unter einem Streetfoodmarket vorstelle. Die Teigtaschen sind richtig gut. So gut, dass Madame sie auch am liebsten verschlingen würde. Zumindest ihrem Blick nach.
Nächster Halt – Next Stop: Fischfutter. Fischfutter, das schon seit längerem durch die Sozialen Netzwerke geistert, dem aber bisher noch keine Beachtung meinerseits geschenkt wurde. Wir trauen uns. Wir, als nicht unbedingt Fischliebhaber, trauen uns über einen Black Tuna Burger drüber. Der Wahnsinn. Das schwarze mit Sepia gefärbte Burgerbrötchen mal was Neues. Das Thunfischpatty richtig saftig. Und alles – ganz entgegen meinen Befürchtungen – überhaupt nicht fischig im Geschmack. Für sieben Euro zwar wieder nicht günstig, aber ohne zu übertreiben das Beste, das ich auf diesem Streetfoodmarket gegessen habe.
Mit vollen Bäuchen verlassen wir den Markt. Mehr geht nicht. Ich bin satt. Pappsatt. Nicht einmal was Süßes geht mehr. Ob ich beim nächsten Streetfoodmarket wieder komme weiß ich noch nicht. Ich finde die angebotenen Speisen zu teuer. Zu teuer für das, was geboten wird. Wie schon gesagt hätte ich mir mehr Internationalität erwartet. Auch die Aufmachung vieler Stände hat mich enttäuscht. Aber was kann man jetzt schon sagen – vielleicht gibts ja doch ein Wiedersehen beim nächsten Mal.
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