Das Adventkalender-Drama
Wir befinden uns mitten in der wohl magischsten Zeit des ganzen Jahres. Der Adventzeit. Langsam aber sicher wird es auch bei uns in der Wohnung weihnachtlich. Der Mistelzweig hängt, der Adventkranz steht am Tisch und auch ein Adventkalender ist eingezogen. Wobei einer ist untertrieben. Wir haben ganze drei Stück davon. Da ist neben jenen für Madame und Monsieur auch einer für den Herrn dabei.
Und genau damit komme ich am Morgen des ersten Dezember auch in Erklärungsnot. Madame und Monsieur glauben ja (aus welchem Grund auch immer), dass der Adventkalender Jahr für Jahr von den Elfen und Zwergen gebracht wird. Aber warum ist heuer keiner für Mama dabei? Komisch. Zumindest aus Sicht der Kinder. Aus meiner Sicht mehr als logisch – denn warum sollte ich mir selbst einen Adventkalender machen? Memo an mich: Für nächstes Jahr muss auf jeden Fall auch einer für Mama her.
Ein paar Erklärungsversuche später (mein Adventkalender muss wohl bei Oma und Opa abgegeben worden sein) ist alles wieder eitel Wonne. Vergessen ist diese Unregelmäßigkeit im System. Und Madame und Monsieur sind selig mit ihren Kalendern.
Was die Befüllung dieser betrifft, da war ich dieses Jahr besonders schlau. Dachte ich mir zumindest, als ich jeden Tag für beide Kinder etwas Gleiches beziehungsweise Gleichwertiges hinein getan habe. Die Nummer-sicher-variante quasi, so dass nicht einmal der Gedanke an Streit aufkommen kann. Denn nicht auszudenken, was wäre wenn der eine Gummibären essen muss, während der andere Schokolade drinnen hat. Und umgekehrt.
Tja und genau hier (beim Essen) liegt jetzt der eigentliche Hund begraben: Das erste was Madame und Monsieur in der Früh gleich machen, ist natürlich das nächste Türchen vom Adventkalender zu öffnen und voller Freude zu schauen, was drinnen ist. Ist es ein kleines Spielzeug oder dergleichen ist alles in bester Ordnung. Aber wehe es befindet sich etwas Süßes darin. Dann geht es nämlich los. Denn die wollen gleich verspeist werden. Und zwar vor dem Frühstück. Logisch.
Was ich in dieser Zeit gerne ausnahmsweise erlaube, entpuppt sich für den kleinen Monsieur als schlechteste Lösung überhaupt. Denn ganz so, als hätte er Blut geleckt will er danach nichts mehr normales Frühstücken. Will weiter Schokolade essen, oder Gummibären. Hauptsache Zucker. Etwas normales, wie seine sonst so heiß geliebten Haferflocken haben keine Chance mehr.
Handlungsbedarf ist angesagt. Und zwar in Form einer neuen Regel: Süßes gibt es erst nach dem Frühstück. Und aus. Die ersten Tage waren hart. Vor allem für den kleinen Monsieur. Seit den letzten Tagen funktioniert es zum Glück schon etwas besser. Er hat mittlerweile überrissen, dass zuerst etwas ‘Gescheites’ in den Bauch soll, ehe sich der Zucker dazu gesellt.
Auch ich habe etwas überrissen: Und zwar dass im nächsten Jahr zum einen auch für mich ein Adventkalender dabei sein wird. Und zum anderen auf die vielen Süßigkeiten als Geschenke verzichtet werden wird. Gibt doch genug andere Kleinigkeiten, die Madame und Monsieur große Freude bereiten. Zeit und gemeinsame Erlebnissen zum Beispiel. Geht doch nichts über einen gemeinsamen Besuch beim Christkindlmarkt, eine Fahrt mit dem Karussell oder gemeinsamen Keksebacken. Oder was meint ihr?
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